Stehender Applaus beim Adventskonzert

Wieder konnten unsere musizierenden Schülerinnen und Schüler mit ihrem Können viele, viele Konzertbesucher begeistern und zugleich eine weihnachtlich geprägte Atmosphäre vermitteln.

Es ist immer wieder ein besonderes Ereignis, wenn die Schülerinnen  und Schüler unserer Realschule alljährlich zu „ihrem“ Adventskonzert in die Pfarrkirche St. Dionysius einladen. Dies ist nunmehr seit nahezu dreißig Jahren so, immer am dritten Adventssonntag und so wurde diese Tradition auch in diesem Jahr wieder beibehalten. Eine festliche und erwartungsvolle Grundstimmung erfüllte den Kirchenraum, der schon lange vor Konzertbeginn bis auf den letzten Platz besetzt war, ehe das Jahrgangsstufenorchester der fünften Klassen mit „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ und „Stern über Betlehem“ den musikalischen Auftakt gestaltete. Leitung: Andrea Luchow.  In ihren Grußworten ging Realschulrektorin Waltraud Drexler auf die Bedeutung des Advents und des bevorstehenden Weihnachtsfestes ein. Dann folgte das Jahrgangsstufenorchester unter Leitung von Beatrice Herrmann, dieses Mal mit Schülern der sechsten und siebten Klassen besetzt. „Little drummer boy“ und „Let it snow“ hießen ihre beiden Stücke.. Dazwischen trugen Schülerinnen einen Textauszug aus dem Matthäusevangelium vor. In ihm wurde die Flucht von Maria und Josef nach Ägypten erzählt, bereits ein erster verbindender Hinweis zu dem großen Grundthema, das diesem Adventskonzert zugrunde lag: Das Schicksal von Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen auf der Flucht befinden und auch bei uns Zuflucht suchen. Dem folgte ein Krippenspiel, in dem ebenfalls auf die Situation des jungen Elternpaares Maria und Josef mit dem Kind eingegangen wurde. Sie stehen an der Grenze zu Ägypten und werden nicht in das Land gelassen. Als letzter Ausweg erweist sich hier das Angebot eines Schleusers, der dafür aber das gesamte Habe der verzweifelten Eltern fordert. Die Solisten Leonie Germer (6a), Saskia Hölz und Meik Kiefer (5c) intonierten  „Dezember-träume“ von Rolf Zuckowski,  ein Lied, das vom Unterstufenchor herzerfrischend begleitet wurde. Der ganze Wahnsinn, der unfassbare Schmerz und die Grundsehnsucht der Menschheit nach Frieden, Glück und einer sicheren Zukunft, das alles spiegelte sich in dem Lied „Leningrad“ wider, geschrieben von Billy Joel, vorgetragen vom Oberstufenchor und begleitet durch die deutsche Übersetzung des Textes, die jeden berührte. Hier waren Helen Peters (7c), Alina Riebold  und Franka Friton (beide 8a) die gesanglichen Solisten. Den Text trugen Vianne Hofstetter (8a) und Julia Prosoli (7c) vor. Spätestens an dieser Stelle wurde deutlich, dass die Musizierenden, Chöre wie Orchester der Schule, das bevorstehende Weihnachtsfest nicht nur unter dem Blickpunkt von ungehemmtem und grenzenlosem Konsum sehen wollten. Vielmehr war ihnen die angespannte Situation unserer Welt und das Schicksal der Menschen so wichtig, dass es sich thematisch an diesem Konzertabend immer wieder wie ein „roter Faden“ durch die Vorträge zog. Aber auch Unbeschwertes, Heiteres, fröhlich Stimmendes und von der Hoffnung Getragenes war bestens intoniert und voller Wärme zum Vortrag gekommen: „The first Nowell“ und „I saw Mommy kissing Santa Claus“ verströmten eine tröstende und voller Spielfreude vorgetragene adventliche Stimmung. Die Interpreten waren in diesem Falle das große Realschulorchester unter der Leitung von Andrea Luchow. Mit „Imagine“ und „Blowing in the wind“ zeigte sich die Realschulband sowohl musikalisch bestens aufgestellt als auch in der bereits erwähnten nachdenklichen Grundhaltung, was die Inhalte ihrer Beiträge betraf. Solistisch wurden die beiden Titel von Sarah Eckert (9a) und Lea Würz (10d) vorgetragen. Geleitet wird die Schulband von Philipp Wiener.   Wenn Fremdenfeindlichkeit von den Menschen Besitz ergreift, zeigt sich dies auch im  Alltag oft zunächst in ihrer Sprache. Diese Thematik griff ein entsprechend mit „Fremdenfeindlichkeit“ betitelter Text auf, wieder vorgetragen von einer Schülerin. Ehe sich die Menschen besinnen konnten, war aus ihrer Sprache und in der Folge davon auch aus ihrem Verhalten eine hässliche, fürchterliche Fratze geworden.  Diesem Beitrag, der wieder zum Nachdenken anregte, folgte „Tears in heaven“ (Eric Clapton), eine gemeinschaftliche Darbietung des Unter- und Oberstufenchores. Als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht, als Trost und Hinweis darauf, dass trotzt allem Leid und aller Not auf der Welt immer wieder viele Menschen bereit sind, Bedürftigen zu helfen, war der folgende Beitrag zu sehen. Drei Schülerinnen berichteten über die Aktion „Geschenkpakete für Flüchtlinge“, die in diesem Jahr bereits zum vierten Mal von der Realschule durchgeführt wurde. Weit über 80 Pakete waren zusammengekommen, die der Flüchtlingshilfe in Rastatt übergeben wurden. Ganz nach dem biblischen Leitmotiv: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“(Matthäus). Es folgten „Stille Nacht, heilige Nacht“ und  „Last Christmas“, herrlich intoniert vom Gesamtorchester. Nach der Verabschiedung von Frau Drexler, bei der sie ganz besonders das hohe Engagement der Schüler, aber auch ihrer Musiklehrerinnen und Musiklehrer lobte und mit einem herzlichen Dankeschön verband, ertönten vom Unterstufen- und Oberstufenchor „Merry christmas – frohe Weihnacht“ , Solist war hierbei Max Kern (6b) und gemeinsam sangen alle Konzertbesucher mit den musizierenden Schülerinnen und Schülern „Hört der Engel helle Lieder“.  Mit stehendem Applaus zeigten die vielen Konzertbesucher, unter ihnen auch Bürgermeister Andreas Augustin, wie groß die Freude über das Dargebotene war.  Nach Konzertende erhielten die Gäste als Erinnerung an diesen ergreifenden Abend noch einen „Gedanken“ in Form einer kleinen Textrolle mit nach Hause. Anschließend hatte die Klasse 9a   zum gemeinsamen Glühwein – auch alkoholfrei- im Außenbereich der Kirche eingeladen.

Die Gesamtleitung des Abends lag in den Händen von Musiklehrerin Beatrice Herrmann.

Im Einzelnen wurden das Jahrgangsstufenorchester der Klasse 5 und das große Realschul-orchester von Andrea Luchow und das Jugendorchester der Klassen 6 und 7 und der Unter- und Oberstufenchor  von Beatrice Herrmann geleitet.  Musikalischer Leiter der Schulband ist Philipp Wiener.  Die vorgetragenen Texte wurden von der Fachschaft evangelische und katholische Religion zusammengetragen und mit den Schülerinnen und Schülern einstudiert.

 

Hier eine Bildauswahl:

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