Zum zweiten Mal nach der 2014 erfolgreich verlaufenen Jugendkonferenz in Rastatt fand am 13.November 2017 im Rastatter Landratsamt erneut eine Jugendkonferenz statt. Dieses Mal nicht für Jugendliche von Beruflichen Schulen, sondern mit Jugendlichen von Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen.
Organisiert und finanziert vom Landkreis Rastatt unter Mitwirkung des Landtages von Baden-Württemberg diskutierten ca. 140 Jugendliche mit den drei Landtagsabgeordneten Sylvia Felder (CDU), Tobias Wald (CDU) und Thomas Hentschel (B90/Grüne). Die beiden Landtagsabgeordneten Beate Böhlen (B90/Grüne) und Ernst Kopp (SPD) hatten ihre Teilnahme ebenfalls zugesagt, mussten aber kurzfristig aus terminlichen bzw. gesundheitlichen Gründen absagen.
Damit diese Diskussion sinnvoll vorbereitet wurde, organisierten sich die Jugendlichen in jeweils zwei Workshops, die ein breites Themenfeld abdeckten. Die Ergebnisse der Workshops wurden dann im Plenum vorgetragen. Im Bereich „Gesellschaft“ ging es unter anderem um die Frage, wie man heutzutage in einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft miteinander umgeht, dabei Toleranz bewahrt und diese auch vermittelt. Im Bereich „Schule“ ging u.a. um die Ausstattung der Schulen, das “Entrümpeln” von Lehrplänen, aber auch um Digitalisierung, Handys im Unterricht und auf dem Schulgelände.
Schon während der Workshops kamen die Landtagsabgeordneten mit den Jugendlichen ins Gespräch, so verwies MdL Thomas Hentschel auf das Sterben der Bienen und den massiven Rückgang von Insekten und dass „Umwelt und Verkehr“ miteinander gehen müssten. Natürlich wolle jeder einen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der immer und überall fahre, aber – so MdL Sylvia Felder – müsse man auch sehen, welche Fortschritte man in diesem Bereich in den letzten 20 Jahren gerade auch bei uns im ländlichen Raum gemacht habe und manchmal müsse man eben auch kurze Strecken zu Fuß gehen, auch im Hinblick auf die Belastung der Umwelt.
Heiß diskutiert wurde auch das Thema „Jugendliche und Politik“. Wie kann die Politik Jugendliche erreichen? Wie können teilweise komplexe Sachverhalte für Jugendliche verständlich dargebracht werden? Wie und über welche Medien sind Jugendliche heute überhaupt noch zu erreichen?
Als einzige Schule das Landkreises hatte sich die Realschule Durmersheim entschieden, eine ganze Klasse in die Jugendkonferenz zu entsenden, damit die Landtagsabgeordneten nicht nur „interessierte“ Jugendliche zu Gesicht bekommen, sondern auch einen Querschnitt der Welt der Jugendlichen. Gemeinsam mit ihrem EWG-Lehrer Sascha Waibel besuchte die 10a demnach komplett die Jugendkonferenz. Die Schüler Jan German und Vianne Hofstetter zeichneten sich dabei besonders aus, indem sie als Präsentatoren ihrer Gruppen den Mut hatten, vor solch einer großen, ihnen fremden Gruppe, der Presse und den Landtagsabgeordneten ihre Meinung zu vertreten.
Alles in allem empfanden wir diese zweite Rastatter Jugendkonferenz als großen Erfolg und hoffen, dass „die Politik“ Anregungen von uns mitgenommen hat. Dem Landkreis, vertreten durch den Landrat Jürgen Bäuerle, möchten wir an dieser Stelle für die professionelle Durchführung danken und eine regelmäßige Wiederholung empfehlen.
Text: Sascha Waibel
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