Vorbereitungsklasse für Flüchtlingskinder

Noch ist das derzeitige Schuljahr quasi in vollem Gange, da laufen bereits die Vorbereitungen auf das nächste auf Hochtouren. Dies umfasst in diesem Jahr, neben den üblichen Planungen, auch ein absolutes Novum: Erstmals wird es an der Realschule Durmersheim eine sogenannte Vorbereitungsklasse für Flüchtlingskinder (VKL) geben. Diese neue Aufgabe stellt für Schulleitung und Kollegium eine Herausforderung dar, die mit vielen Unbekannten verbunden ist. So weiß man derzeit beispielsweise noch nicht, wie groß diese Klasse werden wird, aus welchen Ländern und mit welchen Einzelschicksalen diese Kinder ankommen werden und auch nicht, wie alt die Buben und Mädchen sein werden. Deshalb steht an erster Stelle der Überlegungen der Grundsatz, dass man sich dieser Aufgabe mit einer sehr hohen Flexibilität stellen wird. Auch bezüglich der Integrationsschritte sind verschiedene Möglichkeiten offen. Soll man eine Klasse bilden, in der die Flüchtlingskinder „unter sich“ sein werden oder ist eher die integrative Form angesagt, was bedeutet, dass sie entweder sofort oder erst schrittweise in die jeweiligen Klassenstufen eingegliedert werden? Grundsätzliche Informationen und einen ersten Einblick in bereits laufende Maßnahmen konnten Lehrerinnen und Lehrer der RSD bereits im Frühjahr an der Karlschule in Rastatt erhalten. Dort arbeiten die Lehrerin Juli Walter und ihr Kollege Uwe Melzer jeweils im Grundschul- und im Hauptschulbereich mit Flüchtlingskindern. Beide Pädagogen gaben jetzt in einer umfangreichen Arbeitssitzung viele weitere zusätzliche Informationen und Erfahrungen aus ihrer Arbeit an die Realschule weiter, sodass man nunmehr ein Grundkonzept entwickeln konnte. Demnach ist beabsichtigt, den Kindern zunächst täglich vier Unterrichtsstunden am Morgen und jeweils eine weitere am Nachmittag zu ermög-lichen. Morgens findet sich die Klasse als eigenständige Gruppe zusammen, unabhängig vom übrigen Schulbetrieb. Hier werden schwerpunktmäßig Deutsch, Mathematik und Englisch vermittelt, wobei der Spracherwerb in Deutsch an allererster Stelle steht. Im Rahmen dieser wöchentlichen 20 Stunden werden aber auch Fächer wie Sport, Musik, Bildende Kunst und Technik berücksichtigt, sodass die Kinder in diesen Fächern zugleich schrittweise in den Unterricht der jeweiligen künftigen Altersklasse integriert werden können. Nachmittags können die verschiedenen Angebote im Rahmen der offenen Ganztagsschule genutzt werden. Auch eine Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften und an der Hausaufgaben-betreuung sollen schrittweise ermöglicht werden. Die Frage, ob Schulnoten im üblichen Sinne erteilt werden, wurde ebenso diskutiert wie ganz praktische Probleme, die beispiels-weise das Mittagessen betreffen oder auch die Elternarbeit, für die man bei Bedarf auf einen Dolmetscherpool zugreifen kann. Es gibt bereits einige Lehrwerke, die für den täglichen Unterricht verwendet werden können, aber auch Wörterbücher in den jeweiligen Muttersprachen müssen noch angeschafft werden. Zur besseren Vorbereitung auf diese sicherlich nicht ganz leichte Aufgabe werden die Lehrerinnen und Lehrer noch bei verschiedenen Fortbildungen geschult. Insgesamt ist man sehr gespannt auf diese neue Aufgabe und zugleich zuversichtlich, dass man seitens der Realschule Durmersheim auf diesem Wege den Kindern und Jugendlichen eine ganz wesentliche Hilfe für eine gelingende Integration zuteilwerden lässt. Eine schwierige, spannende und doch so wertvolle Herausforderung, der man sich gerne stellt!